Zugspitz Ultratrail am 23. Juni 2012

Bericht (von Horst)

Nachdem ich bereits im letzten Jahr mit diesem Event geliebäugelt hatte, aufgrund des bevorstehenden Ironman in Frankfurt die Teilnahme aber doch lieber sein ließ, kam ich heuer nicht umhin, mich dort anzumelden. Wenngleich auch die Umstände, mit dem erst zwei Wochen zuvor absolvierten 100 km Lauf in Biel nicht viel besser waren. Egal, im Vordergrund stand lediglich ankommen, da ich bei diesem Lauf 3 Punkte für ein weiteres großes Ziel, den UTMB 2013 sammeln konnte.

Das Wetter war mit ca. 17 Grad zum Start des diesjährigen Zugspitz Ultratrail in Grainau optimal. Bevor standen den 400 Teilnehmern die wohl härtesten 100 km, sowie 5420 Auf – wie auch 5420 Abstiegsmeter, die sie je zurückgelegt hatten. Nach eher legerer Kontrolle der vorgeschriebenen Ausrüstung, die sich wie folgt zusammensetzte, Trinkrucksack mit min. 1,5 Liter gefüllt, Erste Hilfe Set, Isolationsdecke, Handschuhe, Mütze, lange Oberbekleidung, Beinlinge, Regenjacke, Lauflampe mit Ersatzbatterien sowie einer Pfeife, starteten wir pünktlich um 7:15 Uhr.

Eine Blaskapelle, die nicht überholt werden durfte, wies uns die ersten 500m bis auf die Hauptstraße den Weg. Ab dort konnten wir uns ca. 1,5 km „einrollen“, bis bereits der erste Anstieg auf uns zukam. Von dort an hieß es nun „walk, run & slide“. Unmöglich die teilweise enorm steilen Passagen zu laufen, deshalb wurden diese im flotten Wanderschritt zurückgelegt. Auf den etwas weniger steilen, flachen und abschüssigen Stücken konnte man im Laufen etwas Zeit gutmachen, diese wurde jedoch spätestens auf den sehr vielen, nicht ganz ungefährlichen Schneefeldern wieder eingebüßt. Bis auf ein etwa 200 Meter langes, wurden diese Schneefelder alle nur gequert. Bei diesem beschloss ich, nach einem Sturz auf den ersten Metern, schon auf dem Hosenboden sitzend, mit den Fersen und den Fingern in die relativ feste Schneedecke eingekrallt, hinabzurutschen. Dieses Manöver ersparte mir sicherlich10 Minuten.

Speziell im ersten Streckendrittel war dringend alpine Erfahrung empfohlen, da sowohl die Schnee –, als auch die Geröllfelder keineswegs vorbereitet waren und man sich bei einem Fehltritt rund 200 Meter weiter unten und mit wahrscheinlich erheblichen Schürfwunden wiedergefunden hätte. Die Streckenmarkierung war zu jeder Zeit ausreichend und übersichtlich, so dass auch der Weg in der Dunkelheit gut gefunden werden konnte.

Nach bereits 15 km unterhielt ich mich, ohne es zu wissen, bereits mit meinem Weggefährten der letzten 20 km. Nachdem wir uns an den verschiedenen Verpflegungspunkten immer wieder kurz trafen und uns austauschten, beschlossen wir an der drittletzten Verpflegung, den Rest des Weges gemeinsam zu bestreiten. Um ein sicheres Finishen des Laufes nicht zu gefährden, ließen wir bei km 80 unser geheimes Ziel, noch am selben Tag Grainau wieder zu erreichen, fallen. Allerdings warteten auf den letzten 13 km noch 1100 Höhen – und ca. 1300 Tiefenmeter auf uns, bevor wir, mit einem weiteren, bei km 90 zu uns gestoßenen Läufer, als Trio um ca. 0:58 Uhr die Ziellinie überquerten.

Fazit:
Toller Event, sehr gut organisiert, Pasta am Vorabend vom Feinsten. Kaffee und Kuchen, sowie Bier gibt es die ganze Nacht durch. Für Alpine-Freak´s ein Muss

Platz 62 Gesamt
Platz 34 AK Ultra Master Men
Zeit 17:42: 05 h


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